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Inkjetdruck von Null auf 250?

Beim Aufschlag eines Tennisprofis erreicht der Ball Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. Ganz so schnell druckt die neue Inkjetdruck-Verarbeitungslinie für Packungsbeilagen bei Bernecker nicht. Dennoch ist es beeindruckend, in welcher Präzision und Leichtigkeit die Maschinen inzwischen laufen. Dafür waren wie bei allen Spitzenleistungen, viel Geduld, Übung und Leidenschaft nötig. Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht der ersten sechs Monate.

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Wagnis Inkjetdruck

September 2019. Aufgebaut waren die Anlagen relativ schnell, wie das Video dokumentiert. Die Schritte bis zur Inbetriebnahme waren dafür umso steiniger. Wir hatten es zwar geahnt, der Weg zum ersten verkaufsfähigen Produkt sollte aber doch länger werden, als von unseren Partnern versichert. Anfang Februar 2020 war es dann endlich so weit. Die erste volle Produktionsschicht startete. Noch nicht mit voller Geschwindigkeit, aber immerhin der Anfang war geschafft. „Die Anlagen bestehen aus einer Screen Inkjet-Druckmaschine und einer Weiterverarbeitungslinie mit Komponenten von Hunkeler (Schneiden), Horizon (Falzen), Palamides (Auslegen) und Kallfass (Verpacken). Die Entscheidung, Drucken und Verarbeiten zu trennen, hat sich als richtig erwiesen“, berichtet Florian Ziegerat, der als gelernter Offsetdrucker und Verantwortlicher für Qualität das Projekt von Anfang an begleitet. „Es ist schon anspruchsvoll genug, Komponenten von vier Herstellern sauber abzustimmen, und das dünne Papier war natürlich eine besondere Herausforderung“, sagt er und strahlt über beide Backen. Die Anstrengungen und der Frust der Wochen zuvor sind verflogen. Ein gewisser Stolz stellt sich auch bei allen Kollegen ein, die die Anlaufphase intensiv begleitet haben.

Inzwischen verarbeiten wir nicht nur parallel gefalzte Produkte, auch für den Kreuzbruch zeigen sich die wirtschaftlichen Vorteile der integrierten Fertigung. Was als Wagnis im Sommer 2018 begann, ist nun nach langem Anlauf ein voller Erfolg geworden.

 

Die nächsten Schritte

Aller Anfang ist schwer, sagt man, und wer aufgibt hat, schon verloren. „Wir haben den Anspruch, einen neuen Standard für unsere Industrie zu setzen. Genauer gesagt für die Betriebe, die Packungsbeilagen herstellen,“ sagt Sebastian Härtig, einer der Protagonisten für den digitalen Wandel der Bernecker-Tochter Die Pharmadrucker. Er hat ein klares Ziel vor Augen: „Im Webshop bestellt, direkt auf die Anlagen weitergeleitet und innerhalb von 24 Stunden geliefert. Der Prozess soll Lager- und Verschrottungskosten sparen. Wir rechnen damit, dass unsere Kunden ihr Lager mit unserem Ansatz um 50 % runterfahren können. Da wir extrem kurze Lieferzeiten anstreben, ist hier der Schlüssel für den Wirtschaftlichkeitsgewinn.“ Und weiter, „Mittelfristig geht natürlich noch viel mehr.“

Schon heute zeigt sich, dass der neue Fertigungsweg dem des bisherigen Verfahrens um Längen voraus ist. Daher ersetzt der Inkjetdruck schrittweise den Offsetdruck. So wie vor 60 Jahren der Buchruck durch den Offsetdruck verdrängt wurde. Am Ende steht in Melsungen die Smart Factory als Leuchtturmfabrik für Europa. Ein voll digitalisierter Betrieb, der die Kunden so beliefert, als sei er ein Teil der eigenen Wertschöpfungskette.

 

Technik allein genügt nicht

Wenn ein Tennisball mit 250 km/h übers Netz fliegt, so ist das nur zum geringsten Teil die Folge der guten Ausrüstung des Spielers. Viel mehr ist nötig, damit Spitzenleistungen gelingen. Am Ende sind besondere Leistungen immer ein Zusammenspiel von vielen einzelnen Komponenten, orchestriert von engagierten Menschen. Viele dieser Menschen arbeiten zum Beispiel im oder für das Team Bernecker. Dafür sind wir sehr dankbar. Und auch deshalb ist das bisher Erreichte nur ein weiterer Zwischenschritt auf dem Weg, die kommenden Herausforderungen zu meistern.

Druckmaschine im Hintergrund und vollautomatische Verarbeitungslinie. Als Teil des digitalen Workflows wird die Produktion mit Tablet Computern überwacht.

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